Viele Phänomene im Bereich der Kunst wie der Philosophie sind inspiriert von der Idee, dass das wahre Leben anderswo stattfindet – oder dass das wahre Ich ein anderes ist. Das Seminar fokussiert in vier Blöcken auf ausgewählte Szenen dieses anderen Lebens, von denen die Stadt Paris eine verdichtete Ansammlung bietet.
Im ersten Block werden wir das Gesamtkunstwerk der mittelalterlichen Kathedrale (Notre Dame de Paris) als Brennpunkt der sozioökonomischen, politischen und kulturellen Dynamiken seiner Zeit betrachten und verstehen, warum die mittelalterliche (Bau)Kunst von vielen modernen Reformbewegungen (u.a. Bauhaus) zum Vorbild erhoben wurde.
Der zweite und dritte Block sind Paris als „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ (Walter Benjamin) gewidmet, auch hier wieder mit Blick auf den sozioökonomischen und politischen Kontext. Wir betrachten zum einen die ephemere antiakademische Gegenkultur der Bohème, die monochrome Malerei, Ready-Made, Fluxus und Happening weit vorweggenommen und keine Werke, dafür Plakate, Broschüren und Erzählungen hinterlassen hat; sowie die in deren Umfeld und Nachhall entstandenen, an Schwellenwesen und Schwellenzuständen aller Art interessierten künstlerischen Bewegungen der Dekadenz und des Symbolismus. Zum anderen blicken wir auf die Geburt der modernen, Kunst und Leben programmatisch verschmelzenden Designkultur gegen Ende des 19. Jahrhunderts – Arts and Crafts (GB), Art Nouveau (F), Jugendstil (D), Secessionsstil (A) u.a..
Ein vierter Block fokussiert auf die künstlerischen Bewegungen des Dada und des Surrealismus, die ihre anarchischen Text- und Bildwelten vor dem Hintergrund zweier Weltkriege entfaltet haben.
In vier Seminartreffen bereiten wir die vier Themenblöcke anhand ausgewählter, Künste und Medien reflektierender Textfragmente vor, um sie während unserer ca. fünftägigen Exkursion nach Paris vor den jeweiligen Objekten (bzw. in Museen, Ausstellungen, Künstlerhäusern, historischen Künstlerszenevierteln) zu vertiefen. Wenn genug Zeit bleibt, werfen wir außerdem einen Blick auf die Geschichte des ersten öffentlichen Museums (Louvre) und einen weiteren auf die Anfänge der Filmkunst (Filmmuseum in der Cinémathèque française). Das Datum der Exkursion bestimmen wir zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam.
Gegen Ende des Semesters reisen wir gemeinsam zum Medienkunstfestival Transmediale nach Berlin (29.01.-02.02.2025), um vielfältige Bezüge zwischen den erarbeiteten historischen Phänomenen und zeitgenössischen Phänomenen zu entdecken und zu analysieren.
Leistungsscheine können erworben werden durch Kurzvorträge oder Schreibübungen während der Paris-Exkursion oder im Rahmen der vorbereitenden Treffen.
Im ersten Block werden wir das Gesamtkunstwerk der mittelalterlichen Kathedrale (Notre Dame de Paris) als Brennpunkt der sozioökonomischen, politischen und kulturellen Dynamiken seiner Zeit betrachten und verstehen, warum die mittelalterliche (Bau)Kunst von vielen modernen Reformbewegungen (u.a. Bauhaus) zum Vorbild erhoben wurde.
Der zweite und dritte Block sind Paris als „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ (Walter Benjamin) gewidmet, auch hier wieder mit Blick auf den sozioökonomischen und politischen Kontext. Wir betrachten zum einen die ephemere antiakademische Gegenkultur der Bohème, die monochrome Malerei, Ready-Made, Fluxus und Happening weit vorweggenommen und keine Werke, dafür Plakate, Broschüren und Erzählungen hinterlassen hat; sowie die in deren Umfeld und Nachhall entstandenen, an Schwellenwesen und Schwellenzuständen aller Art interessierten künstlerischen Bewegungen der Dekadenz und des Symbolismus. Zum anderen blicken wir auf die Geburt der modernen, Kunst und Leben programmatisch verschmelzenden Designkultur gegen Ende des 19. Jahrhunderts – Arts and Crafts (GB), Art Nouveau (F), Jugendstil (D), Secessionsstil (A) u.a..
Ein vierter Block fokussiert auf die künstlerischen Bewegungen des Dada und des Surrealismus, die ihre anarchischen Text- und Bildwelten vor dem Hintergrund zweier Weltkriege entfaltet haben.
In vier Seminartreffen bereiten wir die vier Themenblöcke anhand ausgewählter, Künste und Medien reflektierender Textfragmente vor, um sie während unserer ca. fünftägigen Exkursion nach Paris vor den jeweiligen Objekten (bzw. in Museen, Ausstellungen, Künstlerhäusern, historischen Künstlerszenevierteln) zu vertiefen. Wenn genug Zeit bleibt, werfen wir außerdem einen Blick auf die Geschichte des ersten öffentlichen Museums (Louvre) und einen weiteren auf die Anfänge der Filmkunst (Filmmuseum in der Cinémathèque française). Das Datum der Exkursion bestimmen wir zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam.
Gegen Ende des Semesters reisen wir gemeinsam zum Medienkunstfestival Transmediale nach Berlin (29.01.-02.02.2025), um vielfältige Bezüge zwischen den erarbeiteten historischen Phänomenen und zeitgenössischen Phänomenen zu entdecken und zu analysieren.
Leistungsscheine können erworben werden durch Kurzvorträge oder Schreibübungen während der Paris-Exkursion oder im Rahmen der vorbereitenden Treffen.
- Dozent/in: Barbara Kuon